Inhaltsangabe


Günter Weisenborn: Zwei Männer

Aufgabe:

Verfasse eine Inhaltsangabe zu der folgenden Geschichte Zwei Männer von Günter Weisenborn. Halte dich dabei an die in der Schule besprochene und geübte Form der Inhaltsangabe.
Die Arbeitszeit beträgt 60 Minuten.

Viel Erfolg!

Zum Autor:

Günter Weisenborn wurde am 10. Juli 1902 im rheinländischen Velbert geboren und studierte Medizin sowie Germanistik in Köln und Bonn. 1933 wurden seine gesellschaftskritischen, der Neuen Sachlichkeit verpflichteten Werke von den Nationalsozialisten verboten. 1936 emigrierte er in die USA, kehrte jedoch schon 1937 nach Berlin zurück. 1942 wurde er verhaftet und bis 1945 in einem Zuchthaus in Einzelhaft gehalten. Nach 1945 schrieb er vor allem Hörspiele und Dramen. Weisenborn, der auch einige Romane, Filmdrehbücher und Reiseberichte verfasst hatte, starb am 26. März 1969 in Berlin.


Musterlösung:

Günter Weisenborn, ein von den Nationalsozialisten verfolgter Autor des 20. Jahrhunderts, verfasste die Kurzgeschichte Zwei Männer. Darin geht es um einen argentinischen Teebauern in Santa Sabina und seinen indianischen Landarbeiter, die in einer Flutkatastrophe alles verlieren, sich aber dennoch zusammenraufen und ihr Leben von Neuem beginnen.
Nach der ersten Überschwemmung im Februar, in der der indianische Peon seine Familie und seinen Hof verloren hat, rettet er sich zu seinem Herrn. Als dieser dem Arbeiter gerade einen Teil seiner letzten Zigarette anbieten will, steigt der Parana, der größte Fluss Argentiniens, um die Insel mit dem Farmhaus an. Gegen die Fluten sind die Männer machtlos. Sie müssen mit ansehen, wie das Wasser den Hühnerstall wegreißt, ins Wohnhaus eindringt und Hab und Gut neben unzähligen anderen Gegenständen und Tierkadavern mit sich nimmt. Die Männer retten sich auf das Schilfdach, auf dem sie, als das Haus unter ihnen vom Wasser eingedrückt wird, davon treiben. Der Indio, der bisher seinem Herrn treu ergeben war, erkennt, dass das Dach nicht lange zwei Männer würde tragen können. Er überlegt, ob er nicht seinen Herrn in dieser Situation ins Wasser stoßen solle, um selbst zu überleben. Doch da bietet ihm der Farmer die Hälfte seiner letzten Zigarette an und die beiden Männer kauen den Tabak, weil sie kein Feuer zum Anzünden haben. Dadurch entsteht ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl und der Landarbeiter beschließt, nachdem er bereits Frau und Kind verloren hat, jetzt sich selbst zu opfern, damit sein Herr bessere Überlebenschancen hat. In dem Moment, als er ins Wasser springt, hält ihn jedoch der Farmer zurück und befiehlt ihm, auf seinem Platz zu bleiben. Am nächsten Morgen treiben sie beide an Land und beschließen, nachdem sie sich ausgeruht haben, wieder ihre Arbeit aufzunehmen.
Weisenborn zeigt in dieser Geschichte, dass große Naturkatastrophen die Grenzen zwischen Diener und Herren verwischen, aber dass kleine Gesten der Freundschaft die Verzweiflung überwinden und neuen Mut machen können. Auch in der Flutkatastrophe, die im vergangenen August Deutschland heimgesucht hat, hilft die Solidarität aller weiter, so dass diejenigen, die alles verloren haben, wieder eine Zukunft bekommen.


nach oben